Wissenschaft & Forschung
Eishöhlenforschung vom Untersberg bis nach Hawaii
Vortrag von Prof. Dr. Andreas Pflitsch (Ruhr-Universität Bochum)
Insbesondere als geschützte Archive für konservierte Tier- und Pflanzenreste, aber auch durch das teilweise Jahrtausende alte Eis, bilden Eishöhlen hervorragende Klimaarchive, die im Rahmen des globalen Klimawandels beste Indikatoren für mittel- und langfristige Veränderungen bilden. Und diese Archive liegen nicht viele tausend Kilometer entfernt, sondern in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. So auch die Schellenberger Eishöhle am Untersberg.
Vor 9 Jahren hat Prof. Dr. Andreas Pflitsch (vgl. Foto) als Leiter der Arbeitsgruppe Höhlen- und U-Bahnklimatologie des Geographischen Instituts der Ruhr-Universität Bochum, die bereits im 19. Jahrhundert begonnene Klimaforschung in der Schellenberger Eishöhle wieder aufgenommen. Erste Messungen der Lufttemperatur begannen im Jahre 2007 und wurden in den Folgejahren immer weiter ausgebaut.
Im Sommer des Jahres 2013 konnte im mittleren Teil der mächtigen Eisschicht der Höhle ein Blatt geborgen und analysiert werden.
Im Sommer dieses Jahres erfolgte, in Zusammenarbeit mit italienischen Wissenschaftlern aus Mailand die Entnahme eines über 8 m langer Eisbohrkerns zur detaillierten Altersbestimmung des Eises (vgl. Foto). Die wichtigsten Ergebnisse der bisherigen Forschung werden im ersten Teil des Vortrages vorgestellt.
Die Schellenberger Eishöhle ist jedoch nur ein Puzzelteil der weltweiten Eisforschung. Andreas Pflitsch forscht darüber hinaus in zahlreichen Eishöhlen in den USA, z.B. in Alaska und auf Hawaii. Neuster Gegenstand seiner Forschung sind aber die Gletscherhöhlen auf den mächtigen Vulkanen des Kaskadengebirges im pazifischen Nordwesten der USA, Mt. Hood, Mt. Rainier und Mt. St. Helens.
Bericht zur Forschungstätigkeit in der Schellenberger Eishöhle für das Jahr 2018
Den Bericht von Prof. Dr. Andreas Pflitsch von der RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM können Sie hier downloaden...